Klassische Homöopathie
Similia similibus curentur = Ähnliches mit Ähnlichem heilen
Die Ähnlichkeitsregel in der Klassischen Homöopathie besagt, dass krankhafte Symptome, die durch ein homöopathisches Arzneimittel bei einem gesunden Menschen ausgelöst werden, bei einem kranken Menschen eben durch dieses Arzneimittel geheilt werden können.
In der Klassischen Homöopathie wird ein homöopathisches Arzneimittel in einer sehr feinen, energetisch wirksamen Dosierung verabreicht, welches die Selbstheilungskräfte auf eine spezifische Art und Weise anregt und somit den Körper stimuliert, diese Kräfte optimal zum Zweck der Heilung einzusetzen. Nach der Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels können sich Krankheitssymptome kurzzeitig verstärken. Diese so genannte Erstverschlimmerung ist jedoch kein schlechtes Zeichen und deutet eher darauf hin, dass der Organismus einen Heilungsprozess in Gang gesetzt hat. Homöopathische Medikamente sind – vorausgesetzt, sie werden nach den Gesetzmäßigkeiten eingenommen – ohne jegliche Neben- und Wechselwirkungen. Sie sind deshalb auch für die Behandlung von Schwangeren und Säuglingen bestens geeignet.
Die Ausgangssubstanzen homöopathischer Arzneien kommen überwiegend aus dem Pflanzen- und Tierreich, teilweise jedoch auch aus Mineralien und Metallen. Sie werden in einer speziellen Vorgehensweise verdünnt, verrieben und verschüttelt. Durch diesen Vorgang, den man Potenzieren nennt, kann die Arznei in kleinsten Substanzmengen zum Einsatz kommen. Homöopathische Arzneimittel werden in verschiedenen Potenzen verabreicht. Niedrige Potenzen eignen sich für akute Erkrankungen, die höheren Potenzen eher für chronische Zustände. Ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung ist jedoch in erster Linie die Gabe des richtigen Mittels, erst in zweiter Linie die gewählte Potenz. Das verordnete Arzneimittel gibt es zum Einnehmen in Form von Zuckerkügelchen (Globuli) oder auch als Tropfen.
Die Klassische Homöopathie kann für ein breites Spektrum von Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt werden. Beispiele für eine Indikation von homöopathischen Behandlungen sind unter anderem:
- Akute bakterielle oder virale Infekte / Chronische Infektanfälligkeit
- Allergien
- Migräne und chronische Schmerzen
- Erkrankungen des Bewegungs- und Verdauungsapparates
- Erkrankungen von Haut und Bindegewebe
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Schlafstörungen
- Stressfolgen und psychosomatische Beschwerden
- Entwicklungs- und Verhaltensstörungen bei Kindern / Kinderheilkunde
- Frauenheilkunde
Eine erfolgreiche Behandlung erfordert zunächst eine gründliche Erstanamnese. Hier werden alle Ebenen des Menschen berücksichtigt: Körper, Geist und Seele. Das Ziel ist immer eine ganzheitliche Behandlung mit einer Anamneseauswertung und Findung des passenden homöopathischen Einzelmittels.
Jede Verschreibung eines Mittels bezieht sich in der Klassischen Homöopathie auf die persönliche Symptomatik eines einzelnen Patienten.
Da homöopathische und schulmedizinische Arzneimittel auf völlig anderen Ebenen wirken, ist es in den meisten Fällen möglich, beide Verfahren miteinander zu kombinieren. Homöopathische Verbände weisen darauf hin, dass zum Beispiel speziell bei Krebserkrankungen die Nebenwirkungen einer Chemo- oder Strahlentherapie homöopathisch gut behandelt werden können. Das Fortschreiten des Krebswachstums hängt eng mit der körpereigenen Abwehr zusammen. Selbstheilungskräfte und die damit verbundene Stärkung des Immunsystems können mit der Klassischen Homöopathie aktiviert werden, so dass eine begleitende Behandlung von Krebserkrankungen von Vorteil sein kann.
- Die erfolglose Selbstbehandlung mit homöopathischen Arzneimitteln kann dringend notwendige therapeutische Maßnahmen unnötig verzögern.
- Auch von einer Selbstbehandlung chronischer Erkrankungen mit Hochpotenzen ab C30 ist dringend abzuraten.
- Die Klassische Homöopathie gehört in die Hände von dafür ausgebildeten Heilpraktikern und Ärzten.
- In Deutschland dürfen nur Heilpraktiker und Ärzte die Klassische Homöopathie ausüben.